Wie auch die erste Staffel von "Sweet Home" spielt sich die Hauptgeschichte der Horrorserie in einem Wohnkomplex ab. Allerdings fängt dieser Handlungsstrang so richtig erst zum Ende der 4. Episode an. Das Format ist übrigens als Miniserie mit 10 Folgen angelegt, ist also wohl abgeschlossen. Allein deswegen habe ich mit der Serie angefangen.
Mich hat die Story tatsächlich von Anfang an gepackt, zumal ich auch sofort Zugang zu den Figuren gefunden habe. Was aber wohl mitunter daran liegt, dass sich die Serie zu Beginn viel Zeit für die Hauptcharaktere nimmt, was ich sehr angenehm finde. Zu Beginn gibt es zwar auch schon Zombie-Action, die aber vor allem dazu dient, die Figuren zu etablieren und die steigende Gefahr des Virus allmählich zu verdeutlichen. Erzählerisch finde ich das schon sehr gut gemacht, weil hier (trotz der Tatsache, dass es sich um eine abgeschlossene Miniserie handelt) nichts überstürzt wird.
Die Zombie-Action finde ich ebenfalls passend inszeniert, zumal es sich hier nicht um die klassischen Zombies handelt, sondern die Infizierten zunächst Symptome haben, sich dann aber erst mal zurückverwandeln – und die Symptome erst bei bestimmten Triggern wieder ausbrechen. Das macht die Gefahr noch unberechenbarer, was man vorher, soweit ich mich erinnere, bisher nicht oder nur selten gesehen hat.
Was mir ebenfalls gefällt, ist, dass auch hier gesellschaftskritische Themen behandelt werden. Zum einen spielt die Geschichte nach der Covid-Pandemie, zum anderen geht es um Klassenunterschiede. Soll heißen: Bei aller Zombie-Action wird hier auch eine Message transportiert, wenn auch auch nicht sonderlich subtil. Erwarte ich von solch einem Format aber auch nicht.
Zu guter Letzt ist da noch das Emotionale. Selbstredend kommen Gefühle hier auch nicht zu kurz, allerdings nicht so übertrieben, wie ich es schon in anderen asiatischen Produktionen gesehen habe. Für Leute, die das nicht kennen, dürfte es vermutlich immer noch ein bisschen befremdlich sein, aber da diese Szenen mit passender (englischsprachiger) Musik untermalt werden – mir gefällt der Soundtrack ziemlich gut –, ist mir das vollkommen recht.
Bislang bin ich von "Happiness" jedenfalls rundum begeistert und werde gleich mal weiterschauen.
