Gestern habe ich "American War" zu Ende gelesen, und ich muss sagen, dass mich das Buch ziemlich umgehauen hat.
![Daumen hoch [daumen]](http://seriengeeks.de/images/smilies/070_daumen_rauf.gif)
Eigentlich dachte ich, dass ich noch ein bisschen länger dafür brauchen würde, aber die Geschichte nimmt noch so viel Fahrt auf, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.
Besonders dann, als Sarat erwachsen und immer weiter in das Kriegstreiben hineingezogen wird, entwickelt die Story immer mehr Wucht. Ich finde, man kann die Geschichte sowohl als Charakterstudie als auch als Kriegsepos bezeichnen. Das Buch zeigt eindrucksvoll - jedenfalls finde ich die Zeichnung der Figur sehr glaubhaft -, wie sehr ein junger Mensch vom Krieg gezeichnet und von anderen instrumentalisiert werden kann.
Dass die drückende und bedrohliche Atmosphäre so gut funktioniert, ist zu einem erheblichen Teil sicherlich der Tatsache zu verdanken, dass El Akkad Kriegsberichterstatter ist und diese Szenarien hautnah miterlebt hat. Und was diese dystopischen Vorstellungen angeht, schaut der Autor vermutlich in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft...
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig fand ich zu Beginn die Passagen, in denen die Geschichte von "Protokollen" unterbrochen wird. Das sind mal Auszüge aus Geschichtsbüchern oder Mitschriften von politischen Sitzungen und dergleichen. Allerdings machen diese "Zwischensequenzen" durchaus Sinn, weil sie die historischen Hintergründe dieser dystopischen Welt erläutern und teilweise auch Personen beschreiben, die in diesem Krieg wichtige Figuren sind. Während des Lesens habe ich mich dann doch recht schnell an diese "Unterbrechungen" gewöhnt, weil ich sie sehr passend und eben informativ fand.
https://www.youtube.com/watch?v=T2sCmIgV-Ik