Immer weniger Leute gehen ins Kino...

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Gregor
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Immer weniger Leute gehen ins Kino...

Beitrag von Gregor »

Das Kinosterben kann man genauso vergleichen wie das Kneipensterben. Folgende Gründe sehe ich bei beidem:
  • Die Leute haben immer weniger Geld. Da ist es billiger die Filme für zuhause zu kaufen sei es DVDs/Blurays/Netflix... oder illegal runterzuladen. Beim Kneipenproblem kauft man das Bier lieber im Supermarkt weils billiger ist.
  • Die Leute haben für beides (Kino und Kneipe) keine Zeit mehr weil die Arbeit und die Familie stresst
  • Die Leute haben auch keine Lust für beides und wollen lieber zuhause alleine sein wo es gemütlich ist
Ich denke auch Diskos werden nicht mehr so lange durchhalten.
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Sponskonaut
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Immer weniger Leute gehen ins Kino...

Beitrag von Sponskonaut »

Gregor hat geschrieben: Di 28. Nov 2017, 10:03Ich denke auch Diskos werden nicht mehr so lange durchhalten.
Na ja, so weit würde ich jetzt noch nicht gehen. Besonders junge Leute suchen dieses Erlebnis noch, und es gibt dafür ja auch nicht unbedingt gleichwertige Alternativen. In den anderen Punkten gebe ich dir allerdings recht.

Die Preise für Kinobesuche sind ja mittlerweile nicht mehr feierlich. Wenn man dann noch bedenkt, dass man Blu-Rays quasi hinterhergeschmissen bekommt. Und wie du schon sagst, gibt es auch schon genug legale Angebote im Netz, sei es Netflix oder Amazon, zu vernünftigen Preisen und mit mehr Auswahl.

Den "Nerv-Faktor" darf man auch nicht außer Acht lassen. Bei so vielen Menschen ist immer jemand dabei, der während der Vorstellung ständig quatschen oder mit seinem Knabberzeug rascheln muss. Dafür muss ich wirklich kein Geld ausgeben. Dazu hat das Heimkino den Vorteil, dass man jederzeit pausieren kann und es ohnehin gemütlicher hat.

Aber wie schon gesagt, für mich fehlt schon die Grundvoraussetzung: Dass es überhaupt einen Film gibt, den ich im Kino sehen will. Und da ich sowieso nicht der Blockbuster-Gucker bin, fällt für mich auch das Argument weg, einen Film unbedingt "auf der großen Leinwand" sehen zu müssen - als ob groß gleich besser wäre... Zumal man auf solch einer großen Leinwand nie dasselbe hochauflösende Bild hinbekommt wie auf einem Fernseher.

Dazu kommt noch, dass ich mittlerweile eher der Seriengucker geworden bin, weil ich da viel mehr Zeug finde, das mich interessiert. Wobei auch hier leider schon der Remake- und Reboot-Wahn ausgebrochen ist, für den Hollywood heute steht. Aber da finde ich nach wie vor schneller und mehr Sachen, die mich interessieren. Davon mal abgesehen, dass ich hemisches "binge watching" wesentlich cooler finde, als erst in die Klamotten springen zu müssen, ins Auto zu steigen, zum Kino zu fahren, Wartezeiten zu haben und dann mit so vielen anderen Leuten im Saal sitzen zu müssen. Schon alleine das Prozedere, bis es mal zum eigentlichen Gucken kommt, ist mir heute viel zu nervig.
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Beitrag von zorbachaugust »

Also ich finde ins Kino gehen ist immer eine gute Ausrede um endlich wieder mit Freunden zu finden, wenn man sich eine Zeit lang nicht mehr gesehen hat.. Ausserdem gibt es echt viele Filme, die es wert sind, dass man noch ins Kino geht.
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Beitrag von Sponskonaut »

Nun ja, meine letzten Kinobesuche waren "Tenet" und die restaurierte 4k-Fassung von "Dawn of the Dead". Hatte quasi die Zeit zwischen den Lockdowns genutzt, um noch mal die große Leinwand zu erleben. Klar, durch die vielen Pressevorführungen, die ich seit 2019 besucht hatte, war ich vielleicht ein bisschen zu sehr ans Kino-Feeling gewöhnt. Aber nach längerer Zeit wieder im Saal zu sitzen und so einen bombastischen Film wie "Tenet" zu sehen, war schon ein schönes Erlebnis. Ach ja, und "Vergiftete Wahrheit" hatte ich gesehen, weil ich dafür vom Verleih Freikarten bekommen hatte.

Wie auch immer, so langsam vermisse ich das Kino tatsächlich ein bisschen, und hinzukommt, dass ich noch mehrere Gutscheine fürs Cinestar habe, die mir meine Frau geschenkt hatte. Hätte wirklich mal wieder Bock, mich im Lichtspielhaus in den Sitz zu fläzen und einen coolen Film zu gucken. Aber ich bin sowieso mal gespannt, wie viele Kinos es nach Corona überhaupt noch geben wird. Vor allem einige kleinere haben ihre Pforten ja schon geschlossen. Und ich vermute, dass da noch einige folgen werden. Werden jetzt sicherlich einige argumentieren, dass die Pandemie das ja nur beschleunigt hat. Aber es gibt nun mal Gewerbe, die es nicht ermöglichen großartig Rücklagen zu bilden. Vor allem in Kunst und Kultur ist das leider so. Dann so zu argumentieren, ist einfach nur überheblich. Denn ohne all die kulturellen Möglichkeiten würde man ein sehr tristes Leben führen.

Deswegen werde ich wohl, sobald es wieder gut, zum Kino marschieren... [yeshappy]
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Beitrag von Sponskonaut »

Es ist tatsächlich so, dass ich immer mehr darauf brenne, endlich wieder im Kino zu sitzen. Zumal ich nach unserem Umzug jetzt sogar zu Fuß ins Kino gehen kann. [yeshappy]

Mittlerweile gehen auch so langsam die Pressevorführungen wieder los, allerdings nicht in Frankfurt. Bei uns werden die Kinos ja erst ab 1. Juli wieder geöffnet. Muss mir mal das Programm anschauen, aber es kommen wirklich ein paar Filme, die ich gerne auf der großen Leinwand sehen würde.
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Immer weniger Leute gehen ins Kino...

Beitrag von MartyMcFly »

Bei uns sperren am Freitag auch all die großen Kinos auf. Die kleineren haben schon länger offen.
Aufs Kino werde ich mich auch wieder freuen. So kann ich das formulieren.
Was mir einfällt

Was ich heute gehört habe, hier in Österreich musste kein einziges Kino aufgrund von Corona zusperren und ende Juni startet eine große Kampagne zum "Comeback des Kinos". Sehr gute Nachricht.
Und das Kino ist längst nicht ausgestorben. Wenn man die Zuschauerzahlen in den USA so mitverfolgt, gehts wieder richtig richtig los.
Die Leute haben einfach wieder Lust und vielleicht schätzen sie es noch mehr.
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Beitrag von Sponskonaut »

MartyMcFly hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 22:11 Und das Kino ist längst nicht ausgestorben. Wenn man die Zuschauerzahlen in den USA so mitverfolgt, gehts wieder richtig richtig los.
Die Leute haben einfach wieder Lust und vielleicht schätzen sie es noch mehr.
Das hoffe ich auch! Ich bin ja auch lange Jahre nicht ins Kino gegangen, aber durch die Filmseite habe ich einfach wieder Lust bekommen. Ein gescheites Kino ist halt durch nichts zu ersetzen. Da kommt auch kein super ausgestattetes Heimkino mit. Klar, viele argumentieren mit den "Idioten", die im Kino gerne stören. Aber von denen ist mir schon lange keiner mehr untergekommen. Vermutlich sind das ohnehin die, die nie mit Leidenschaft ins Kino gegangen sind und die Ersten waren, die ihm den Rücken gekehrt haben, als Netflix & Co. aufgekommen sind. Den Typen weine ich auch keine Träne nach.

Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf die Öffnungen und bin gespannt, welcher meine erster Film seit/nach Corona sein wird. [yeshappy]
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Beitrag von Sponskonaut »

Seit die Kinos wieder geöffnet haben, frage ich mich, ob ich mal wieder gehen sollte. Zumal ich noch einige Gutscheine fürs CineStar habe. Aber ganz ehrlich? Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen. [hmm] Zu Pressevorführungen bin ich logischerweise auch nicht mehr gegangen, aber auch ganz gechillt hier ins Kino zu gehen, kommt mir aktuell nicht wirklich erstrebenswert vor. Überhaupt frage ich mich momentan mal wieder, wie sich die "Lichtspielhaus-Landschaft" in der nahen Zukunft entwickeln wird. Es wird ja vielerorts gesagt, die Corona-Pandemie hätte das Kinosterben nur beschleunigt - und das denke ich tatsächlich auch. Was vielerlei Gründe hat.

Da wäre zum einen die Flut an Produktionen, die über Netflix & Co. zu haben sind. Dabei denke ich nicht mal an Filme, sondern vielmehr an Serien. Im Grunde sind Serien ja die neuen Filme. Ich meine, wenn in den Medien und im Freundeskreis mal was gehypt wird, sind es doch meist neue Serien, oder? Man kommt als Zuschauer kaum noch nach mit dem Gucken, weswegen ich es verstehen kann, dass das Kino als Freizeitaktivität an Reiz verloren hat. Wir verbringen ohnehin schon zu viel Zeit an allen möglichen Bildschirmen. Ist es da nicht verständlich, dass viele Leute nicht auch noch Lust haben, sich auswärts in einen dunklen Raum zu setzen und irgendwas zu glotzen? Und dass man sich lieber andere Aktivitäten sucht, wenn man schon mal aus dem Haus geht?

Ich denke auch, dass die Streaming-Dienste diesen "Must-see-Gedanken" ganz gut adaptiert haben, den man früher hatte, wenn für den neuesten Blockbuster geworben wurde. Und das Praktische ist, dass man nicht mal aus dem Haus gehen muss, um den aktuellsten Hype zu erleben. Man kann bequem seine Jogginghose anlassen und sich den neuesten Serien-Trends zu Hause widmen. Außerdem denke ich, dass aber auch viele Leute nicht mehr so versessen darauf sind, den neuesten Kram sofort sehen zu müssen. Eben weil es unmöglich ist, bei der ganzen Flut noch Schritt zu halten. Kann ich auch keinem verdenken. Parallel dazu habe ich aber auch den Eindruck, dass dieser Gemeinschaftsgedanke (zusammen einen Film im Kino schauen und hinterher darüber reden) kaum noch exisitiert. Für die meisten Menschen haben sich die Prioritäten schlicht und ergreifend verschoben. Vermutlich wollen sich nur noch die wenigsten das ganze Drumherum geben, das mit einem Kinogang einhergeht: die Anfahrt, das Anstehen, Idioten im Kinosaal. Da ist man zu Hause einfach in seinem "safe place".

Dass einige Studios/Verleihe jetzt dazu übergegangen sind, neue Filme parallel zur Kinoverwertung auch auf den Streaming-Plattformen zu veröffentlichen, zeigt ja doch ziemlich deutlich, wohin die Reise gehen wird. Von den Exklusivinhalten mal abgesehen, die die Streaming-Dienste sogar selbst produzieren. Dass da kaum noch Platz für einen "Zwischenhändler" wie das Kino ist, der auf die Ware anderer angewiesen ist, versteht sich irgendwie von selbst.

Natürlich kann man jetzt damit argumentieren, dass das Kino immer noch ein "Erlebnis" ist. Und ich finde auch nicht, dass irgendein noch so gut ausgestattetes Heimkino eine große Leinwand ersetzen kann. Aber braucht es das überhaupt noch? Sind nicht vielmehr die Inhalte entscheidender und nicht die Präsentation als solche? Wie seht ihr das?

Ich für meinen Teil kann gar nicht sagen, ob diese Faszination noch mal wiederkommt. Als ich vor gut zwei Jahren mit dem Filmkritiker-Kram angefangen habe und wieder vermehrt im Kino war, dachte ich schon irgendwie, dass sie wieder da ist. MIttlerweile frage ich mich aber auch, ob das nicht ein Trugschluss war - und es vielleicht die letzte große Phase meines Lebens war, in der ich so oft und gerne ins Kino gegangen bin. Nun ja, ich werde es sehen. Meine Gutscheine werde ich definitiv noch aufbrauchen, und dann wird sich zeigen, was mir das Kino tatsächlich noch bedeutet...
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Re: Immer weniger Leute gehen ins Kino...

Beitrag von Sponskonaut »

Sponskonaut hat geschrieben: Fr 20. Aug 2021, 01:23 Meine Gutscheine werde ich definitiv noch aufbrauchen, und dann wird sich zeigen, was mir das Kino tatsächlich noch bedeutet...
Jetzt ist wieder eine ganze Zeit vergangen, aber ins Kino bin ich immer noch nicht gegangen. [hmm] Hatte weder Lust noch Nerv, obwohl ich immer noch 2 x 5 Gutscheine fürs Cinestar hier habe. "The Batman" wäre vielleicht eine Option, aber so wie ich es vor mir herschiebe, werde ich den wohl verpassen. "Dune" hatte ich auch lange im Auge und hab es dann doch nicht gemacht.

Ich muss ja gestehen, dass mich irgendwie nichts mehr ins Kino zieht. Zumal sich mein Filmkonsum doch arg reduziert hat. Momentan entwickelt sich mein Film-Interesse so weit zurück, dass ich wirklich nur noch das gucke, was mich wirklich interessiert, und nicht mehr solche Sachen, von denen ich denke (oder man suggeriert bekommt), man müsste sie gesehen haben. Da ist in der "Filmkritiker-Zeit" tatsächlich sein Zwang entstanden, damit man auch bloß bei allem mitreden kann. Glücklicherweise bin ich darüber hinaus.

Dazu kommt noch, dass ich aktuell mehr Dokus als Spielfilme gucke, ist einfach gerade mal wieder so eine Phase. Wie auch immer, meine Absicht bleibt bestehen, dass ich die Gutscheine aufbrauche und dann vermutlich lange nicht mehr ins Kino gehen werde.
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Re: Immer weniger Leute gehen ins Kino...

Beitrag von Sponskonaut »

Anscheinend hat sich die Lage für die Kinobetreiber auch "nach" Corona nicht wirklich verbessert, wie die Tagesschau und SAT.1 berichten.

Allerdings denke ich (wie viele andere auch), dass die Pandemie da nur als Beschleuniger einer Situation gedient hat, die schon lange anhält. Dass es mit den Wiedereröffnungen ein kleines Hoch gab, liegt wohl daran, dass die Leute nach zwei Jahren einfach den Drang hatten, mal wieder rauszukommen. Vermutlich waren dann auch viele Leute im Kino, die schon vor der Pandemie nicht die allzu regelmäßigen Kinogänger waren. Frei nach dem Motto: "Lass uns was unternehmen, egal was!" Da haben sich die Lichtspielhäuser einfach angeboten.

Ist aber auch kein Wunder, dass sich die Lage nicht wirklich entspannt. Wenn Disney seine Blockbuster zwar ins Kino bringt, man aber genau weiß, dass es nicht lange dauert, bis der Kram auf Disney+ erscheint, dann macht man sich nicht mehr die Mühe und geht dafür ins Kino. In diesem Tagesspiegel-Artikel ist auch die Rede davon, wie die Streaming-Dienste die klassischen Vertriebswege bedrohen und die Branche umgekrempelt haben. Ich kann das aber auch gut verstehen. Wieso solche "Hürden" wie Anfahrt, Kosten oder einfach die Tatsache, dass man sich anziehen und aus dem Haus gehen muss, auf sich nehmen, wenn man sich auch in Schlabberklamotten auf die Couch fläzen und einfach den Fernseher einschalten muss? Am Ende ist das Programm dasselbe, nur mit dem Unterschied, dass es auf diese Weise wesentlich bequemer verfügbar ist.

Hinzu kommt wohl, dass das Kino als Gemeinschaftserlebnis wohl ausgedient hat. Ich meine, wie viele Leute ärgern sich heute darüber, wenn sie bei den Kinopreisen irgendwelche rücksichtslosen Idioten ertragen müssen, die im Kinosaal nichts Besseres zu tun haben, als alles andere als den Film zu gucken? Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sogar bei Pressevorführungen die "Kollegen" gerne mal mit ihrem Verhalten genervt haben...

Ich denke, dass das Kino tatsächlich ein Auslaufmodell ist. Zumal sich das ja nicht erst seit der Corona-Pandemie angedeutet hat. Gleiches gilt für den klassischen Einzelhandel, teilweise Behördengänge, Bankgeschäfte und was auch immer sonst noch. Wenn man denkt, dass die Unterhaltungsbranche da eine Ausnahme bildet, liegt man doch schwer daneben. Hat man ja schon bei Musik und der mp3 gesehen. Wieso sollte es der Filmbranche da anders gehen?
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