24. Spieltag
Vom Freitagsspiel zwischen Hertha und Stuttgart hatte ich mir eigentlich ein bisschen mehr Kampf und ein "robusteres" Spiel erwartet. Wider Erwarten war das Ganze dann aber spielerisch anspruchsvoller als man es vom Abstiegskampf eigentlich kennt. Taktisch und spielerisch war der VfB aber den Berlinern überlegen - konnten daraus aber nichts Zählbares machen.
Die Hauptstädter fuhren im Prinzip den gleichen Kurs wie gegen Augsburg, gegen die diese Rechnung allerdings aufging: hinten kompakt stehen und auf Konter lauern. Dass dieses System aber auch seine Grenzen hat, konnte man gegen Stuttgart allerdings gut sehen. Nach vorne ging nur selten was. Alles in allem war das Spiel recht spannend und gut anzuschauen.
Die Herthaner können mit dem einen Punkt aus diesem 0:0 mehr anfangen als die Stuttgarter, die nach wie vor auf dem letzten Platz stehen. Die Diskussionen um Trainer Huub Stevens reißen allerdings nicht ab. Ich vermute auch, dass das nächste Spiel die allerletzte Bewährungsprobe sein wird, zumal angeblich schon ein Nachfolger in den Startlöcher sitzt.
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Glückwunsch an den FCA, der es geschafft hat, die Wolfsburger zu bezwingen!
Schon in der Anfangsphase hätte allerdings Defensivmann Vierinha die rote Karte sehen müssen, als er kurz vorm eigenen Strafraum das linke Bein ausgefahren und damit Tobi Werner von einer klaren Torchance abgehalten hat. Allerdings hat der Referee gar nichts gegeben, was eigentlich ein Unding war. Die Augsburger ließen sich davon aber nicht beeindrucken und gaben sich Mühe, den VfL nicht zu seinem Spiel kommen zu lassen - was auch bestens funktionierte.
In der 2. Halbzeit war es dann aber soweit, und Baba bekam (nach einer tollen Kombination) einen Elfmeter zugesprochen. Tobi Werner führte den Strafstoß aus, scheiterte aber an Wolfsburgs Keeper Benaglio, der allerdings nur abprallen ließ, sodass Dominik Kohr per Nachschuss einnetzen konnte.
In dieser Folge spielte der FCA weiter mutig auf, fing aber dann nach einer Ecke noch ein Gegentor per Kopf, das aber nicht gezählt wurde, weil es wohl ein Foulspiel von Robin Knoche gegeben haben soll. Eigentlich hatte der Wolfsburger "handelsüblich" ein bisschen mit dem Arm "gearbeitet", wurde aber abgepfiffen - gut für die Augsburger, die konsequent weiterspielten und verdient den knappen Sieg holten.
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Genauso von Fehlentscheidungen geprägt, war die Partie zwischen Bayern und Hannover. H96 konnte sogar in Führung gehen, nachdem Dante gepatzt hatte. Der Defensivmann musste wegen seiner Leistung sogar schon nach einer halben Stunde vom Platz gehen und wurde von Guardiola keines Blickes gewürdigt, was für einen guten Trainer eigentlich ein Unding ist, weil man einem Spieler in solch einer Situation Mut zusprechen sollte. Aber wenn man Sky-Experte und Ex-Profi Stefan Effenberg glauben darf, dann sollte das Thema Dante für die Bayern im Sommer nächsten Jahres erledigt sein...
Nicht mal drei Minuten später die erste Fehlentscheidung des Schiedsrichters: Nach einem harmlosen Zweikampf entscheidet er auf Freistoß für Byern, den Xabi Alonso sauber reinzieht. Die nächste Fehlentscheidung kam dann sogar bei einer Strafraumszene zustande, in der der Referee wohl auf gefährliches Spiel entschied, Stürmer Lewandowski aber schon extrem weit unten mit dem Kopf war, um den Ball zu erreichen. Der Strafstoß kein Problem für Müller. Ebenso die Flanke von Ribery, die der Nationalspieler per Kopf zum 1:3 verwertete.
Schade für die Hannoveraner, die so couragiert gekämpft haben, dass diese miese Schiedsrichter-Leistung am Ende wirklich spielentscheidend war...
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Nach dem Derby-Debakel gegen den BVB haben die Schalker wieder in die Spur gefunden - und Hoffenheim mit 3:1 besiegt.
Schon in der 12. MInute war es Verteidiger Christian Fuchs, der flach ins linke Eck abschließen konnte. In der 41. und der 53. MInute legte Max Meyer noch nach, erst in der 73. konnte Kevin Volland für die TSG den Anschlusstreffer erzielen, ein paar Chancen hatten die Hoffenheimer im Anschluss noch, konnten allerdings nicht mehr entscheidend treffen.
Kleine Randnotiz: Ziemlich unmöglich finde ich die Reaktion der "Fans", die ihren Unmut entsprechend kundgetan haben.
Da wurden sogar Banner hochgehalten, auf denen die eigenen Spieler als Versager tituliert wurden. Die Fans sind auch mitunter ein Grund dafür, dass ich nie ein Freund der großen Vereine sein könnte.
Als wahrer Fan hat man
immer hinter seinem Lieblingsverein zu stehen, ganz egal wie es läuft. Punkt.
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Immer enger wird es nach wie vor für den SC Freiburg.
In der Anfangsphase gaben sich die Freiburger sehr offensiv und entschlossen, was eine Großchance durch Jonathan Schmid zur Folge hatte, nachdem der durch Höhn per hohem Pass bedient wurde.
im Anschluss wurden die Werderaner allerdings offensiver. Di Santo sorgte dann für die 1:0-Führung, indem er mit einem wahren Kunstschuss das Leder ins rechte obere Eck setzte. Im weiteren Verlauf bemühte sich der SC, doch noch den Ausgleich zu machen, aber die Hanseaten machten ihre Sache defensiv gut. Sowohl Schmid mit einem super geschossenen Freistoß als auch Mehmedi mit einem Distanzschuss aus dem Spiel heraus, scheiterten an Keeper Wolf.
Damit steht die Elf um Christian Streich immer noch auf einem direkten Abstiegsplatz.
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Auch in der Partie zwischen dem HSV und dem BVB gab es eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung: Schon in der 2. Minute langte Hamburgs Defensivmann Berahmi gegen Mkhitaryan mit dem Ellenbogen zu, was aber komplett ungeahndet blieb. Im Verlauf der Partie gaben sich die Hanseaten ziemlich "robust" und kämpferisch und sammelten mehrere gelbe Karten.
Der HSV arbeitete sich zwar ein paar Chancen heraus, die Dortmunder blieben spielerisch dominant, konnten aber ihre Gelegenheiten nicht verwerten. Mit einem 0:0-Remis trennten sich die Teams nach dem Abpfiff.
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Eine sehr spannende Auseinandersetzung lieferten sich Gladbach und Mainz im Samstags-Topspiel.
Zu Beginn gaben sich die Mainzer sehr offensiv, pressten hoch und ließen die Gladbacher kaum zu ihrem Spiel kommen. Die Borussia machte es spielerisch aber recht gut und kamen immer besser ins Spiel. Dass es bei allem Offensivdruck in der Defensivd der 05er Defizite gibt, wurde deutlich, als Raffael noch in der 1. Halbzeit per Kopf zum 1:0 einnetzen konnte.
In der 67. Minute legte der Brasilianer dann nach, diesmal mit einem schön rausgespielten Kombination, die an den "alten Hurra-Fußball" der Gladbacher erinnerte.
Die Mainzer ließen sich aber nicht beeindrucken und schöpften spätestens mit dem Aufsetzer-Freistoßtor durch Geis neuen Mut, den Mittelfeldmann Xhaka durch ein vermeintliches Foul verursacht hatte. Aber auch hier muss man wieder die Schiedsrichter-Entscheidung infrage stellen... Natürlich hatte Xhaka ein bisschen mit den Armen "gearbeitet", aber spätestens in der Zeitlupe konnte man sehen, dass auch das eher als "handelsüblich" und harmlos einzustufen war.
DIe Rheinhessen machten mit dem Anschlusstreffer weiter Druck und schafften es sogar, in der 77. MInute per Kopf den Ausgleich zu erzielen. Die Gladbacher konnten zwar die eine oder andere Chance noch vorweisen, bspw. durch den glücklosen Max Kruse, der am Pfosten scheiterte und momentan seiner normalen Form weit hinterherhinkt, aber konsequenterweise waren die Mainzer in der Schlussphase die spielbestimmende Mannschaft.
Dass sich die beiden Teams am Ende mit einem 2:2-Remis trennten, war in letzter Konsequenz Gladbachs Keeper Sommer zu verdanken, der ein ums andere Mal glänzend parierte. Das Ergebnis geht wirklich in Ordnung, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Borussia ihren CL-Platz weiter gefestigt hätten.
Aber nach der "Dreifach-Belastung" (Bundesliga, Europa-League und DFB-Pokal) kann man schon irgendwie verstehen, dass bei der Mannschaft ein bisschen die Luft raus ist. Selbiges hat man ja auch bei den Wolfsburgern gemerkt. Die hatten lange nicht soviel "Dampf" nach vorne wie es sonst der Fall ist.
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In den Sonntagsspielen ging es auch mal wieder hoch her...
Eintracht Frankfurt musste sich Aufsteiger Köln mit 2:4 geschlagen geben, was vor allem daran lag, dass es in der hessischen Abwehr mal wieder eklatante Fehler gab. Erst ließ sich Keeper Trapp beim ersten Tor der Kölner überlupfen, bis die Frankfurter durch Alex Meier erstmal den Ausgleich erzielen konnten. Der sollte allerdings nicht lange währen.
Die nächsten drei Tore für den FC fielen nach Fehlern in der Frankfurter Defensive, allen voran machte Zambrano dabei keine gute Figur, und das, obwohl die Eintracht über weite Strecken die offensiv bessere Mannschaft war. Dass die Eintacht noch einen Foul-Elfmeter zugesprochen bekam, den Alex Meier sauber verwandelte und damit als BL-Torjäger vor Arjen Robben liegt, war wohl nur ein kleines Trostpflaster. In der Defensive muss bei den Hessen definitv was passieren!
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Ein sehr aufopferungsvolles Spiel haben die Paderborner abgeliefert - sind dafür aber nicht belohnt worden.
Zwar setzte der Aufsteiger die Leverkusener lange unter Druck und erspielte sich ein paar Chancen, aber Bayer gab sich abgebrüht und und nutzte die wenigen Konter, die man setzen konnte, gnadenlos aus. Am Ende musste sich der SC mit 0:3 geschlagen geben und steht damit mittlerweile auf dem Relegationsplatz.