2014 // Storm Hunters

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Sponskonaut
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2014 // Storm Hunters

Beitrag von Sponskonaut »

Als Fan von Katastrophen-Filmen habe ich gespannt auf diesen Streifen gewartet. [yeshappy] Am Wochenende war es jedenfalls soweit, und ich habe mir "Storm Hunters" endlich mal angetan - und bin wirklich begeistert!



Zur Handlung: Ein professionelles "Tornado-Filmer-Team", das seine Aufnahmen an TV-Sender verkauft, macht sich auf den Weg ins Städtchen Silverton (Oklahoma), um im Zentrum des Sturmgebiets zu filmen. Parallel laufen aber noch andere Handlungsstränge ab: Da ist bspw. der stellvertretende High-School-Direktor, der die Abschlussfeier vorbereitet, die seine Söhne filmen sollen. Außerdem sind da noch die beiden "durchgeknallten" Youtube-Filmer, die nur auf Klicks aus sind und das Unwetter nutzen, um ihre Videos zu drehen.

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Wie gesagt, als Katastrophen-Film-Fan habe ich ja schon einige Streifen dieses Genres gesehen, darunter auch etliche B-Produktionen, denen man es auch zweifelsohne anmerken konnte... [zwinker] "Storm Hunters" gehört aber definitiv zu den hochwertigeren Produktionen, wie es Mitte der 90er schon "Twister" mit Helen Hunt und Bill Paxton war. Was "Tornado-Filme" angeht, würde ich fast schon sagen, dass "Storm Hunters" als aktuelles Referenz-Werk anzusehen ist.

Was die Handlung betrifft, werden (wie ich es schon erwartet hatte) alle gängigen Klischees ausgepackt, die man in diesem Genre so kennt: Als Erstes darf natürlich nicht der zwischenmenschliche Zwist fehlen. Da ist zum Beispiel der Highschool-Direktor, der Probleme mit seinen Söhnen hat. Einer seiner Söhne schwänzt die Abschlussfeier, und so muss sich der Familienvater mitsamt seinem anderen Sohn auf die Suche nach dem Sprössling machen - und natürlich geht es um Leben und Tod. Dann ist da noch der mehr oder weniger skrupellose Chef des Film-Teams, der nur auf die besten Aufnahmen aus ist und dafür vermeintlich über Leichen geht...

Im Gegensatz zu Genre-Kollegen, kann "Storm Hunters" aber mit einer soliden schauspielerischen Leistung punkten, die die "Standard-Handlungsstränge" und die eher oberflächlichen und klischeebeladenen Charakterzeichnungen wieder ausgleicht. Bekannteste Vertreterin ihrer Zunft ist da sicherlich die wunderbare Sarah Wayne Callies, die der geneigte Serien-Gucker sicherlich schon aus "The Walking Dead" oder "Prison Break" kennt. Aber auch die übrigen Darsteller füllen ihre Rollen bestens aus, sodass man - zumindest ging es mir so - mit den Figuren mitfiebern- und fühlen kann. Jedenfalls hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir die Protagonisten egal wären. Ein bisschen nervig fand ich hingegen diese "Youtube-Filmer-Idioten", weil sie für meinen Geschmack zu gewollt überdreht und "durchgeknallt" angelegt wurden.

Was die Effekte angeht, spielt der Film dann sicherlich seine größten Stärken aus. Das Unwetter und die Tornados wirken hier richtig bedrohlich, sodass die Jagd bzw. die Flucht vor selbigen auch tatsächlich glaubwürdig rüberkommt. Zumal man nicht den Eindruck hat, es mit einem "CGI-Matsch" zu tun zu haben, den man gemeinhin aus heutigen Hollywood-Blockbustern so kennt. Scheinbar ist noch viel "Handgemachtes" dabei. Man muss aber vielleicht noch dazusagen, dass SH (zumindest ein bisschen) auf "Fake-Doku" gemacht ist. Das heißt, man sieht eben die Aufnahmen des Film-Teams, die von diversen Überwachungskameras, oder die Übertragungen des TV-Senders, wenn es darum geht, das Unwetter in seiner Gänze einzufangen. Allerdings kommt das Ganze eher wohldosiert rüber. Man wird z.B. nicht dauernd mit einer "Wackelkamera-Perspektive" konfrontiert, bei der einem schlecht werden könnte. [zwinker] Die gesamte Inszenierung und Machart des Films haben mich eher an so etwas qualitativ Hochwertiges wie "Cloverfield" erinnert.

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Sicherlich besticht "Storm Hunters" nicht dadurch, dass er das Katastrophen-Film-Genre neu erfindet. Wie zu erwarten war, bedient man sich auch bei diesem Werk der gängigen Charaktere und Erzählstrukturen. Allerdings machen die solide Inszenierung und die überzeugenden Darsteller den Streifen zu einem Vertreter ihres Genres, der auf längere Sicht wahrscheinlich als "Referenz-Werk" bezeichnet werden kann. Ich empfand den Film, trotz der Klischees, die verwurstet wurden, als durchgängig spannend. Und die moderate Spieldauer von knapp anderthalb Stunden wird ebenfalls dazu beigetragen haben, dass ich das Ganze als kurzweilige Action-Kino-Unterhaltung empfunden habe. Wer auf solche Filme steht und womöglich genug von schlechten B-Movies hat, der sollte sich "Storm Hunters" unbedingt anschauen! [yeshappy]

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- Henry David Thoreau
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