2011 // Der Plan

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Sponskonaut
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2011 // Der Plan

Beitrag von Sponskonaut »

An dieser Stelle möchte ich euch mal einen Film vorstellen, der definitiv zu meinen Lieblings-Streifen zählt und auch dem Genre Sci-Fi zuzuordnen ist. Das heißt, nimmt man es genau, dann ist es wohl ein "Sci-Fi-Thriller-Drama"... [zwinker] Die Rede ist von "Der Plan", in den Hauptrollen sind Matt Damon und Emily Blunt zu sehen. Der Film basiert auf der Kurzgeschichte Adjustment Team von Philip K. Dick.



Zur Handlung: David Norris (Matt Damon) ist ein aufstrebender Politiker mit bewegter Vergangenheit. Aufgrund von öffentlich gewordenen Jugendsünden, brechen seine Werte aber ein, und es stellt sich heraus, dass sein geplanter Einzug in den New Yorker Senat fehlschlagen wird. Am Wahlabend trifft er, vor seiner Abschlussrede, auf die hinreißende Elise, die ihm ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus dem Kopf geht, sich aber abrupt von ihm verabschieden muss. Davids Leben ändert sich mit dieser prägenden Begegnung grundlegend, und er macht sich auf die Suche nach Elise - was nicht so problematisch wäre, gäbe es da nicht diese Leute, die für David anderes im Sinn hätten...

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Regisseur George Nolfi hat mit "Der Plan" eine überaus mitreißende Geschichte auf die Leinwand gebracht, die mich auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Nolfi verpackt eine herzerwärmende Love-Story in einen spannenden Sci-Fi/Mystery-Thriller, der nie langweilig wird. Genau genommen, hat man hier, wie ich finde, die absolut perfekte Mischung aus all den genannten Genres gefunden. Auf der "Drama-Seite" zeigt man Charaktere, die im richtigen Maße so tief gezeichnet sind, dass man mit ihnen mitfühlen kann, auf der anderen Seite sorgt der "Thriller-Aspekt" für das ebenso passend gewählte Maß an Spannung. Dass das Ganze dann noch im "Sci-Fi/Mystery-Gewand" daherkommt, verleiht dem Streifen letztlich noch eine gute Portion "Fantastisches".

Visuell ist der Film ein absoluter Leckerbissen. Zwar ist es kein ausgesprochenes Effekte-Feuerwerk, wie man es von anderen Genre-Kollegen erwartet, aber das wäre für diese Erzählung auch nicht adäquat gewesen. Auch in dieser Hinsicht haben die Macher das richtige Maß gefunden, bei dem man vor allem das Setting loben muss. New York mit all seinen Schauplätzen bietet in "Der Plan" die goldrichtige Umgebung für diese fantastische Geschichte. Und die "Männer mit Hüten und dunklen Anzügen" verbreiten ihren ganz eigenen "klassischen" bedrohlichen Charme, den man nicht besser hätte ausdrücken können. [yeshappy]

Schauspielerisch ist dieser mitreißende Film ebenfalls perfekt besetzt. Matt Damon, der spätestens mit "Good Will Hunting" zu einem meiner Lieblings-Darsteller avanciert ist, spielt nicht nur den charismatischen und sympathischen Nachwuchs-Politiker recht überzeugend, sondern hat mit Emily Blunt auch noch die passende Filmpartnerin an die Seite gestellt bekommen, mit der er perfekt harmoniert. Auf jeden Fall nimmt man ihnen ihre Darstellung wirklich ab.

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Bei diesem wunderbaren Film sollte man aber auch nicht den Fehler machen, allzu viel zu hinterfragen. Der Sci-Fi-Aspekt bietet hier "nur" die Grundlage für diese fantastische-mysteriöse Geschichte, bei der die Message die eigentliche Intention ist und die größte Beachtung geschenkt bekommen sollte. Bei solch einem Genre-Mix sollte man aber auch gewillt sein, sich auf eine derartige Erzählung, die sich ums Thema Schicksal dreht, einzulassen, sie auf sich wirken zu lassen und nicht auf Teufel komm raus in "Sci-Fi-Details" zu verheddern. Das, was die Story ausdrücken möchte, macht sie allerdings auf einem derart hohen Niveau und sowohl erzählerisch als auch inszenatorisch so beeindruckend, weil man die Geschichte gleichermaßen spannend, als auch an den richtigen Stellen ruhiger und "zurückhaltend" erzählt.

Abschließend kann ich mich nur wiederholen: Bei "Der Plan" ist es für mich schlicht und ergreifend der homogene und fein abgestimmte Mix aus verschiedenen Genres, der den primären Reiz ausmacht. Dass man das Ganze dann auch noch visuell und erzählerisch so ansprechend umgesetzt hat, macht diese Kurzgeschichten-Adaption (zumindest für mich persönlich) zum perfekten Film-Erlebnis, das nicht nur zu unterhalten weiß, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Meine Wertung: [popcorn] [popcorn] [popcorn] [popcorn] [popcorn] von 5 Popcorn-Portionen
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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