2014 // Helix

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Sponskonaut
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2014 // Helix

Beitrag von Sponskonaut »

So, einen kleines Review zu einer Serie, die meine Frau und ich erst kürzlich durchgeschaut haben, will ich euch an dieser Stelle natürlich auch nicht vorenthalten. [zwinker]

Es handelt sich um die Sci-Fi-Serie "Helix".

[youtube]-f1_Mc9LDKE[/youtube]

[youtube]qJZWqr4I2l4[/youtube]

Hier gleich noch der Trailer zur 2. Staffel:

[youtube]J3bRFMKFfck[/youtube]

Zur Handlung: Ein Team des CDC (amerikanische Gesundheits-Behörde) wird zu einem Forschungslabor in der Arktis entsandt, um dem Ausbruch einer Seuche auf den Grund zu gehen. Zum einen versuchen die Forscher natürlich, das Virus einzudämmen, zum anderen haben sie aber auch mit Einflüssen "von außen" zu kämpfen. Nach und nach entblättert sich, was hinter der mysteriösen Seuche steckt und wer in die ganze Sache verstrickt ist. Die Handlung der 2. Staffel ist ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass der Schauplatz diesmal eine abgelegene Insel ist.

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Ich muss vorab sagen, dass "Helix" sicherlich dieses Jahr zu meinen Serien-Highlight zählen wird - was vor allem an der 1. Staffel liegt.

Was das Genre betrifft, hat man es mal wieder mit einem kleinen Mix zu tun, sodass man sich nicht zu sehr auf den "Sci-Fi-Aspekt" stürzen sollte. Die Serie ist irgendwas zwischen Sci-Fi, Horror, Mystery und Fantasy, wobei die 1. Season schon stark an den Klassiker "Das Ding aus einer anderen Welt" erinnert - viele werden sicherlich die Version von John Carpenter aus den 80ern kennen -, was nicht zuletzt dem Setting in der Arktis zu verdanken ist.

Einen Großteil der Spannung macht natürlich die Tatsache aus, dass es von diesem Schauplatz kein Entkommen gibt. Die gleiche Ausgangslage hat man auf die Insel in der 2. Staffel dann auch übertragen. Aber nicht nur die primäre Handlung (die Bekämpfung der Seuchen) ist spannend in Szene gesetzt, sondern vor allem die Art und Weise, wie die Hintergründe allmählich entblättert werden. Das ist dann auch der Zeitpunkt, wo es vom "reinen" Sci-Fi ins Mysteriöse und Fantastische übergeht. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich den Eindruck gehabt hätte, dass die Autoren hier irgendwie Stilbruch begangen hätten. Dieser Genre-Mix ist schon eine ausgewogene Mischung - zumindest war das für meinen Geschmack so.

Loben muss man an dieser Stelle auch die Darsteller, die einen großten Teil der Story tragen und ihre Rollen allesamt grandios ausfüllen! Außerdem hatte ich den Eindruck, dass man in der 2. Staffel noch eine Schippe draufgelegt hat, was die "Wichtigkeit" der Protagonisten für die Handlung angeht.

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Kommen wir dann mal zur 2. Staffel: Während ich die 1. Season noch unglaublich stark fand, musste ich während des Schauens der 2. und finalen Staffel immer wieder feststellen, dass die Qualität dann doch ein bisschen nachgelassen hat.

Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass die Verlagerung des Schauplatzes enorme Qualitätseinbußen bescheren würde, was sich insgesamt aber als unbegründet herausgestellt hat. Zum einen möchte man natürlich wissen, wie die Handlung weitergesponnen wird - zumal die 1. Staffel mit einem ganz interessanten Cliffhanger endet -, und zum anderen hatte ich auch eigentlich nicht das Gefühl, dass die Drehbuchautoren hier zwanghaft dieselben Parameter wie zu Beginn ansetzen wollten.

Alles in allem hatte ich schon den Eindruck, dass die 2. Staffel ihren ganz eigenen Charme hat, auch wenn man die Handlung - es geht da um eine sektenähnliche Gemeinschaft - erstmal kritisch sehen könnte. Aber auch hier muss man zum einen die tollen Charakterzeichnungen und in diesem Zuge die überzeugenden Darsteller loben, und zum anderen haben es die Autoren hier verstanden, die Neugier des Zuschauers aufrechtzuerhalten.

Trotzdem hatte ich im Laufe der 2. Season (vor allem so ca. im letzten Drittel) immer wieder das Gefühl, dass sich die Story irgendwie "verlieren" würde. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als ob die "Hintergrund-Geschichte", die in der 1. Staffel so grandios gestartet wurde und viele interessante Fragen aufgeworfen hat, in der 2. Staffel nicht 100%ig konsequent weitererzählt wurde - zu Gunsten der "Sekten-Story". Fand ich ein bisschen schade. Was die Geschichte aber handwerklich letztlich dann doch interessant gemacht hat, ist die Tatsache, dass man (im Gegensatz zu Staffel 1) vermehrt mit Zeitsprüngen und Flashbacks gearbeitet hat. Stellenweise erinnerte das sogar an "Lost".

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Insgesamt fand ich die Serie aber richtig stark, zumal man (trotz dessen, dass die Serie nach der 2. Staffel abgesetzt wurde) einen recht versöhnlichen Abschluss hat, den mal als Serien-Ende durchaus so annehmen kann. Sicherlich wäre es interessant gewesen zu wissen, wie die Story weitergeht. Aber da das Finale doch viele Fragen beantwortet und man sicherlich auch die Befürchtung hätte haben können, dass die folgenden Staffeln (wie im Fall von "Fringe" oder "Lost") eher "halbgar" weitergeführt worden wären, bin ich ganz froh, dass die Serie nicht über zwei Staffel hinausgekommen ist. Wie gesagt, das Staffelfinale ist wirklich mehr als okay.

Alles in allem ist "Helix" eine wirklich runde Sache: Schauspielerisch ist die Serie bestens besetzt, die einzelnen Figuren sind interessant gezeichnet, und erzählerisch (trotz schwächelnder Entwicklung in de 2. Staffel) und inszenatorisch hat man wohl auch das Optimum rausgeholt.
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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