Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

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Lupos
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Lupos »

Kannte ich noch nicht, werde ich mir mal zu gemüte führen. [yeshappy]
Danke Alex [anbeten]
wo kämen wir denn da hin ? wenn jeder sagen würde , wo kämen wir denn da hin und niemand ginge um zu sehen wohin man käme wenn man ginge
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Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Sponskonaut hat geschrieben: Di 5. Apr 2016, 17:00 Auf jeden Fall schaue ich RocketBeans momentan mehr als das "normale" Fernsehen. [yeshappy]
Mittlerweile schaue ich RocketBeans eher selten. Was ich mir zuletzt am meisten angeschaut habe, waren Kino+ (das Filmformat) und Bohndesliga (die Fußballsendung). Ab und zu auch mal die Morning-Show "MoinMoin". Allerdings hat mein Interesse da auch rapide abgenommen. Die Gaming-Formate habe ich ohnehin nie geschaut, weil sie mich schlichtweg nicht interessieren, und die anderen Sendungen muss ich mittlerweile auch nicht mehr haben.

Es haben sich in den letzten ein, zwei Jahren auch immer mehr Leute verabschiedet, sowohl Moderatoren als auch Redakteure. Sind dann in den meisten Fällen die besten Leute gewesen. Aber daran sieht man auch, dass das ein kleines Unternehmen und für viele, wenn überhaupt, eher ein Sprungbrett ist. Ich gehe mal davon aus, dass die kein üppiges Gehalt zahlen. Von daher kann ich verstehen, dass viele Medienleute den Laden dazu benutzen, um Erfahrungen zu sammeln und sich kreativ mal austoben zu können. Dementsprechend ändert sich die Besetzung immer mal wieder, teilweise nicht zum Besseren. Logischerweise hat das mit persönlichem Geschmack und Sympathien oder Antipathien zu tun, aber für mein Empfinden sind die talentiertesten Leute schon abgesprungen.

Jedenfalls habe ich das (subjektive) Gefühl, dass die Formate nicht merklich besser geworden sind. Zwar wurde hier und da ein bisschen nachjustiert, aber im Großen und Ganzen haben die einzelnen Sendungen für mich einfach an Reiz verloren.
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Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Ich muss gestehen, dass ich momentan ein bisschen nostalgisch auf diese "guten alten Zeiten" zurückblicke, als man sich noch gepflegt vor die Glotze gesetzt und sich gediegen hat berieseln lassen. [zwinker] Dass ich mit Wehmut daran zurückdenke, liegt aber vor allem an diesem medialen Überfluss, den es mittlerweile gibt. Klar, man hat mit den ganzen Streaming-Diensten eine Riesenauswahl und kann das Zeug abrufen, wann immer man will. Aber seien wir mal ehrlich: Wie viel von all dem Kram schauen wir wirklich?

Ich meine, der Tag hat immer noch 24 Stunden, das Jahr immer noch 365 Tage. Wann zur Hölle soll man all die Filme und Serien gucken, die einem da angeboten werden? Zumal vieles auch nicht ewig vorgehalten wird. Man muss nur mal auf die gängigen Filmseiten gehen und wie oft die darüber informieren, wann welcher Film aus dem Programm genommen wird. Da frage ich mich: Sind wir mit diesen VoD-Diensten wirklich besser dran? Oder suggeriert das einem einfach nur eine Verfügbarkeit, die man ohnehin nur zu einem Bruchteil nutzen kann?

Das Problem dabei ist ja auch, dass man so überflutet und es immer schwerer wird, die wirklich interessanten Sachen rauszufiltern. Wahrscheinlich gehen zu viele Sachen unter, die man eher geguckt hätte, schaut stattdessen aber was Uninteressanteres, was einfach nur prominenter beworben wurde. Ich weiß auch nicht, ist halt einfach so eine mediale Reizüberflutung. Bekomme das ja auch über die ganzen Mailings für meine Filmseite mit. Man kann gar nicht so viel gucken, wie man berichten will. Das sind dann auch die Momente, wenn ich die Glotze abstelle oder gar nicht erst einschalte und mich stattdessen einfach nur auf die Couch setze und meinen Kaffee trinke. Jedenfalls war die ganze Medienwelt damals noch angenehmer, weil sie einfach überschaubarer war. Und man kann schon irgendwie sagen, dass die TV-Dinos und auch Videotheken für diese Zeit standen.
Zuletzt geändert von Sponskonaut am Fr 8. Jul 2022, 02:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Aktuell habe ich ja echt Spaß daran, mir alte Sendungen von den damaligen TV-Dinos anzugucken. [yeshappy]

Hier z.B. die Literatursendung "Was liest du?", moderiert von Jürgen von der Lippe. Zu Gast in dieser Ausgabe (von 2006) war Harald Schmidt:



Da kommen bei mir direkt nostalgische Gefühle auf, wenn ich diese beiden alten Fernseh-Ikonen zusammen sehe. Sehr angenehm finde ich nicht nur die Chemie zwischen den beiden, sondern auch, wie viel da offensichtlich improvisiert wird. Außerdem merkt man, dass beide absolut nicht doof sind und einen gewissen Bildungsstand und ein ausgeprägtes Allgemeinwissen haben. Vor allem für Schmidt gilt das. Findet man heute so was überhaupt noch im deutschen Fernsehen?

Was mir aber auch noch in den Sinn kommt: Viele der damaligen Showmaster würde man heute gar nicht mehr auf das Publikum "loslassen", weil sie politisch nicht korrekt waren und nach heutigem Stand völlig aus der Zeit fallen würden. Nicht auszudenken, wie oft ein Schmidt heutzutage "gecancelt" und wie viele Shitstorms er auslösen würde... Ironie und Sarkasmus kannst du heute gar nicht mehr bringen, wenn es nicht selbstreferenziell daherkommt. Wäre heute einfach keine Zeit mehr für derartige Show-Größen, was alleine schon viel über die Zeit aussagt, in der wir mittlerweile leben.
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Und hier auch noch mal ein nostalgischer Rückblick in die Vergangenheit – mit "Der große Preis":



Was mir das als Erstes auffällt, ist die angenehme Anmorderation: so zurückgenommen, entspannt und sympathisch und gar nicht auf die große Sensation aus. Das allein katapultiert mich zurück in die 80er. [yeshappy] Und dann auch noch Wum und Wendelin von Loriot! [grinsen]

Diese großen Samstagabend-Shows sind doch der genau Gegenentwurf zu dem schnellen Konsum der heutigen Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Leute immer kürzer geworden ist. Diese Sendungen waren richtige "Events", man hat sich auf sie gefreut, sie regelrecht zelebriert – und nicht mal eben schnell auf irgendeinem kleinen Bildschirm konsumiert.
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Huch, ich muss gestehen, dass ich diesen Eklat bei "Schmidt & Pocher" damals gar nicht mitgekriegt habe. Steht aber schon irgendwie stellvertretend dafür, wie schlecht die Chemie zwischen den beiden war – und wie unterschiedlich sie getickt haben. Auf der einen Seite der gebildete Polit-Satiriker, auf der anderen Seite der Promi-Veralberer. Hat einfach nicht gepasst.



Am stärksten fand ich Harald Schmidt noch mit Manuel Andrack als Sidekick. Andrack hat da eine ganze Portion Gelassenheit und seinen ganz eigenen, zurückhaltenden Humor miteinfließen lassen. Gute Zeiten!
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Sponskonaut hat geschrieben: Di 7. Apr 2020, 18:12 Mittlerweile schaue ich RocketBeans eher selten. Was ich mir zuletzt am meisten angeschaut habe, waren Kino+ (das Filmformat) und Bohndesliga (die Fußballsendung). Ab und zu auch mal die Morning-Show "MoinMoin". Allerdings hat mein Interesse da auch rapide abgenommen. Die Gaming-Formate habe ich ohnehin nie geschaut, weil sie mich schlichtweg nicht interessieren, und die anderen Sendungen muss ich mittlerweile auch nicht mehr haben.
Tatsächlich hat sich daran im Grunde nichts geändert. Das letzte Format, das ich überhaupt noch geschaut habe, war Bohndesliga. Aber da bin ich (wegen des mangelnden Interesses) nun auch gänzlich raus. Besonders die letzten Sendungen zur Bundesliga wurden immer uninteressanter. Viele Gäste, die vor der Kamera wenig Charisma hatten und eher austauschar wirkten, im Grunde immer dieselben Gespräche, und über allem steht, dass die Liga ohnehin immer früh entschieden ist. Und ganz ehrlich? Der "Kampf" um die internationalen Plätze oder den Klassenerhalt ist für mich auch kein Garant für Spannung mehr.

Aus diesem Grund schaue ich die Bohnen mittlerweile gar nicht mehr, zumal auch viele neue Gesichter nachgekommen sind, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Ich habe auch das Gefühl, dass ich immer mehr aus der Zielgruppe rausfalle. Liegt aber vielleicht auch einfach daran, dass sich meine Interessen arg verlagert haben. Von diese ganzen Nerd-Themen waren für mich sowieso nur die wenigsten interessant, und selbst das ist im Grunde komplett abgeebbt.

Mittlerweile schaue ich lieber gehaltvollere Sachen wie die "SRF Sternstunde" oder hören den Podcast von "Lanz und Precht" oder schaue auf Patreon die "Minimalists". Hat für mich schlicht und ergreifend mehr Substanz und holt mich wesentlich mehr ab.
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Re: Ist die Zeit der großen "TV-Dinos" vorbei?

Beitrag von Sponskonaut »

Sponskonaut hat geschrieben: Mo 2. Jan 2023, 03:44 Aus diesem Grund schaue ich die Bohnen mittlerweile gar nicht mehr, zumal auch viele neue Gesichter nachgekommen sind, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann.
Tatsächlich habe ich in letzter Zeit immer mal wieder den Fußball-Talk geguckt, der mittlerweile auch einen eigenen Youtube-Kanal bekommen hat. Allerdings ist für mich da auch irgendwie die Luft raus. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber das Verhalten so mancher Leute vor der Kamera empfinde ich teilweise nur noch als nervig. Aber ich frage mich ohnehin, wie lange es den "Sender" wohl noch geben wird. Wegen den Folgen der Corona-Pandemie wurden die MItarbeiter dieses Jahr in Kurzarbeit geschickt, die wohl bis Ende des Jahres verlängert wurde. Wie man hier lesen kann, ist damit aber wohl im neuen Jahr Schluss.

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass die Bohnen jetzt bei Studio 71 unter Vertrag stehen, einer Tochter von ProSieben. Alle Channels werden nun also jetzt von dem Berliner Medienunternehmen vermarktet. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.
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