Springer verkauft Teile der Print-Sparte

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Springer verkauft Teile der Print-Sparte

Beitrag von Sponskonaut »

Nachdem schon die Financial Times Deutschland eingestellt wurde und auch allgemein das Aussterben der klassischen Zeitungen und Zeitschriften voranschreitet, macht sich nun auch der große deutsche Springer-Verlag daran, seine Print-Produkte auszudünnen.

Konzernvorstand Andreas Wiele hat angekündigt, Zeitungen wie das "Hamburger Abendblatt" oder die "Berliner Morgenpost" und Magazine wie "Hörzu" oder "Bild der Frau" an die in NRW ansässige Funke Mediengruppe zu verkaufen. Behalten wird Springer die "Bild", "Welt", die "Auto-Bild"-Gruppe, die "Computer-Bild"-Gruppe, die "Sport-Bild", und vorläufig sollen auch die Musikmagazine "Metal Hammer", "Musikexpress" und der legendäre "Rolling Stone" im Besitz Springers bleiben.

Der Verlag begründet den Verkauf mitunter mit den Konzernbilanzen, die eindeutig aussagen, dass sich die Einnahmen drastisch zu Gunsten der Nicht-Print-Produkte verlagert hätten. Darüber hinaus ist noch interessant, dass Springer 2012 zwei Drittel seiner Umsätze (ca. 787 Millionen Euro) mit nichtjournalistischen Produkten erzielt hat. Der Verlag verdient bspw. noch an Portalen wie Steptone, Immonet oder Idealo.
Eines der größten Medienhäuser Europas hat offenbar den Glauben verloren, dass man mit Journalismus auf lange Sicht noch Geld verdienen kann.
, schreibt SpOn, was man durchaus so werten kann. Außerdem soll es bei den Print-Produkten weitere Einschnitte geben, wird doch geplant, weitere 20 Millionen Euro einzusparen.

Zwar gibt Springer-Chef Döpfner an, dass man weiterhin auf die BILD- und Welt-Gruppe setze und "journalistisch investieren" wolle, aber der Kurs des Verlags scheint trotzdem klar zu sein. Anscheinend wolle man sich zu einem "Dienstleistungs-Entertainment-Konsortium nach dem Vorbild von US-Konzernen wie Time Warner" entwickeln, vermutet Medienwissenschaftler Michael Haller.

Auf jeden Fall kann Springers Verkaufsaktion als ziemlich bezeichnend dafür betrachtet werden, was die Einstellung der Verlage zum "klassischen" Journalismus angeht.
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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