Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

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Sponskonaut
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Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Sponskonaut »

Ich denke, dass ist mal eine interessante Frage, und ich kann da nun auch aus eigener Erfahrung was berichten.

Ich habe es kürzlich mal gewagt, mich eine Woche lang nicht an den PC zu setzen. Grund dafür war, dass irgendwie keiner meiner Rechner, PC genauso wie der Mac, so wirklich funktionieren wollte, wie ich das gerne gehabt hätte. Zwar bin ich einer, der sich eigentlich ganz gerne mit der Materie beschäftigt, aber diesmal hatte ich einfach keinen Nerv dafür, und ich verlor einfach die Geduld. Das Ergebnis: Totalverweigerung! :wink:

Also habe ich kurzerhand keinen PC mehr angerührt. Allerdings habe ich gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, sich das das abzugewöhnen". Soll heißen, am ersten Tag habe ich mich wirklich aus reiner Gewohnheit vor den Rechner gesetzt, ohne es zu merken, aber dann doch inne gehalten und das Teil nicht eingeschaltet. Stattdessen hab ich mich entweder vor den TV gesetzt, einen Film nach dem anderen geguckt, mich mit einer Tasse Kaffee zurückgelehnt und ein Buch gelesen oder die Xbox angeworfen. Dazu muss ich sagen, dass ich momentan arbeitslos bin, und es durchaus schnell geht, dass man einen ganzen Tag vor dem Rechner verplempert. Das heißt, man surft einfach im Netz, ohne überhaupt etwas Bestimmtes zu suchen, und ehe man sich versieht, ist der Tag auch schon wieder vorbei.

Allerdings musste ich auch mal wieder feststellen, wie sehr Rechner und Internetzugang schon ins alltägliche Leben integriert sind: Ein Kumpel rief mich an und fragte nach einer Excel-Tabelle, die ich für ihn überarbeiten sollte, übers Netz Stellen zu suchen und sich zu bewerben, kostet nichts und geht vor allem schnell, und überhaupt ist man, was News angeht, auch per I-Net immer am schnellsten auf dem neuesten Stand.

Na ja, nach gut einer Woche war dann die "Totalverweigerung" gebrochen, und ich habe mich an die Rechner gesetzt, sie gefixt, und ich muss zugeben, dass Computer einem das Leben doch schon arg erleichtern. Allerdings bin ich auch zu der Erkenntnis gelangt, dass ich alles andere als "süchtig" bin und mir durchaus vorstellen könnte, wieder (ich habe ja relativ spät mit PCs angefangen, dementsprechend auch mit Internet) ein Leben ohne Rechner zu führen. Dann besinnt man sich wieder auf andere Dinge, beispielsweise habe ich damals meine Zeit mit stundenlangem Gitarrespielen verbracht oder ein Buch nach dem anderen gelesen.

Deswegen meine Frage: Wie sieht das bei euch aus? Wie sehr sind PC und Internet Bestandteile eures Lebens? Könntet ihr euch vorstellen, ganz ohne zu leben?
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hatuks
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von hatuks »

Die Frage ist ja schon etwas älter, aber ich finde sie richtig gut. Daher meine Antwort: Nein, um Gottes willen! Das heißt: Können könnte ich vielleicht schon, aber wollen will ich nicht. :D

Ich muß dazu sagen, daß mein erster eigener Computer, zu dem ich mich habe breitschlagen lassen, 1997 ein Laptop mit dem gigantischen Festplattenspeicher von 1 GB (!!!) war. Das war damals ja ziemlich viel, und mit 40 MB RAM war er auch extrem schnell. Aber man konnte eben auch nicht viel mehr damit machen als Texte schreiben und Solitär spielen (und andere Spiele, wenn ich denn welche gehabt hätte). Das war in meinem zweiten Studienjahr, und ich hatte mich mühsam und gegen psychologische Widerstände (dann bist du ja immer auf Strom angewiesen und siehst das Ergebnis deiner Arbeit nicht als Papierstapel vor dir liegen, und außerdem kannst du deine Daten nur mit Hilfe eines Computers anschauen!) dazu durchgerungen, nun doch mit einem Computer zu arbeiten, weil man mir erklärt hatte, daß ich dann ganze Textpassagen komfortabel verschieben könnte und nicht wegen einiger Korrekturen die ganze Seite nochmal würde tippen müssen. Mit dem Internet habe ich mich dann erst 2001/2002 angefreundet, weil ich der Meinung war, eine Doktorarbeit könne man nicht ohne Internetrecherche schreiben. Außerdem ging ich langsam dazu über, E-Mails als mein bevorzugtes Kommunikationsmedium zu betrachten. Also habe ich mir ein 56k-Modem gekauft und bin damit ins Internet. Nicht zu lange natürlich, denn jede Minute hat gekostet, und ich hatte ja kein Geld übrig!

Aber mittlerweile bin ich so richtig auf den Geschmack gekommen (fing an, als ich wegen eines Buchprojekts genötigt war, mich intensiver mit Word zu beschäftigen, und festgestellt habe, daß ich das sogar kann, wenn ich will). Die Möglichkeiten eines Computer und alles, was in Zukunft da noch an schönen Sachen kommen kann/wird, begeistern mich total, und mir machen mittlerweile auch solche Dinge wie ein neues Gerät zu personalisieren, neue Programme auszuprobieren, Anwendungsprobleme zu lösen etc. richtig Spaß. Ich finde, die Frustration ist zwar hoch, wenn Dinge nicht klappen, aber umso größer ist auch die Befriedigung, wenn man ein Problem selber lösen kann. Speziell die Möglichkeiten der Bild- und Filmbearbeitung (auch wenn ich das auf einem sehr bescheidenen Niveau betreibe) machen mir viel Freude. Außerdem schreibe ich praktisch nur noch auf dem Computer (früher von Hand und mit elektrischer Schreibmaschine). Man kann eben auch alles so schön professionell gestalten (wenn man es kann). Und da ich sowohl beruflich dauernd schreiben muß als auch privat gern schreibe...

Beruflich würde ich auch ohne Computer und Internet gar nicht mehr zurechtkommen. Office-Programme, PDF-Konvertierung und Fertigkeiten im Erstellen des Druck-Layouts werden selbstverständlich vorausgesetzt. Wer das nicht kann, muß schon so weit oben sein, daß er es an die Sekretärin oder an Hilfskräfte delegieren kann, und das gilt nicht mal für alle Professoren. Außerdem habe ich PowerPoint für mich entdeckt und empfinde es mittlerweile als Highlight der Vortragsvorbereitung, wenn ich die Folien zusammenstellen und am Ende mit korrekt abgestimmter Animierung abspielen kann.

Das Internet schließlich ist schon zum festen Bestandteil meines Alltags geworden. Ich erwische mich dabei, daß ich bei nahezu jeder Frage (außer den richtig fachlichen, bei denen das auch nicht hilft) reflexartig den Computer anwerfe, um im Internet zu recherchieren. Informationen, Ärzte, Waren, bei denen man nicht weiß, in welcher Art Geschäften sie verkauft werden, ob es die Geschäfte in der Nähe gibt oder wie die Waren heißen - im Prinzip findet man alles im Netz. Außerdem verkehre ich mit vielen Menschen überwiegend per E-Mail, weil das einfach die mir angenehmste Kommunikationsmethode ist. Ich telefoniere nämlich nicht gern (kann es nicht gebrauchen, wenn ich den Gesprächspartner nicht sehe, und verquatsche mich auch leicht) und finde, daß man vieles auch einfach schriftlich festhalten sollte, aber Briefeschreiben ist langwierig, umständlich und teuer. Also: E-Mail.

Abgesehen davon kommt man über das Internet an buchstäblich ALLES ran, auch, wenn es eigentlich gar nicht zu kaufen ist. Als Kind habe ich mich manchmal jahrelang nach bestimmten Filmen oder Serien verzehrt, die ewig nicht wiederholt wurden (Videorekorder gab's bei uns zuhause erst ab 1989, Kabelfernsehen hatte ich erst ab 1996). Wenn man mir damals gesagt hätte, daß ich später einmal aus einem anderen Teil der Welt Filme bekommen könnte, die es gar nicht zu kaufen gibt (und vielleicht auch nie geben wird), dann hätte ich es nicht geglaubt. - Und natürlich kann man Foren wie dieses hier besuchen und sich mit anderen Fans einer Serie austauschen, an die sich die eigenen Freunde überhaupt nicht erinnern können.

Mittlerweile habe ich auch ein billiges Acer-Netbook mit Linux drauf, das ich auch in den Urlaub mitnehmen darf (war nicht so teuer, hat nur Flash-Speicher und ist daher nicht so empfindlich, paßt in den Safe im Hotelzimmer). Seitdem macht mir die Trennung von meiner technischen Ausstattung zuhause auch weniger aus. Erhöht doch sehr die Lebensqualität im Urlaub, wenn man auch schreiben und Filme angucken und sich - je nach Angebot - ins W-LAN einklinken kann.

Mit anderen Worten: Nein, ich MÖCHTE mir ein Leben ohne Computer, Internet (am besten mit Hochgeschwindigkeits-Flatrate), Fernseher und DVD-Rekorder gar nicht mehr vorstellen. Ein bißchen süchtig bin ich vielleicht schon, aber ich überlebe im Urlaub auch eine ganze Woche ohne Internet und E-Mail (wenn man nämlich für 30 min 1 Euro löhnen darf und das Ding dann auch noch lahm ist oder wenn ich in einem der Länder bin, in denen das Internet nicht immer und v.a. nicht schnell funktioniert), ohne Filme und sogar ohne Fernseher. Aber mit ist eben schöner, und hinterher bin ich auch wieder ganz glücklich über den Komfort zuhause. Im Alltag kann ich mir aber wirklich schwer vorstellen, auf all die Bequemlichkeiten und Vergnügungen zu verzichten, die mir die technische Ausrüstung ermöglicht.

Trotzdem lese ich gern und viel, nicht nur weil ich beruflich muß, sondern auch privat zum Vergnügen. Ich schreibe auch Texte für mich selbst, höre Musik und diskutiere viel mit meinem Lebensgefährten. Außerdem treffen wir uns in der weiteren Familie oft zu Feiern, was mich momentan immer ein ganzes Wochenende kostet, weil ich so weit von allen anderen entfernt wohne. Natürlich könnte man von all dem mehr tun, wenn es keinen Computer, kein Internet und kein Fernsehen gäbe. Aber man könnte eben auch viele andere (auch kreative) Dinge nicht tun. Mir wird zwar immer die (freie) Zeit knapp, aber andererseits: Ohne Computer und Internet würde meine Arbeit viel mehr Zeit fressen. Allein, wie lange man ohne vernünftige Textverarbeitung braucht, um Fußnoten zu setzen! Oder die vielen Seiten, die man mehrmals komplett schreiben/tippen müßte! Und so weiter... Da wäre wahrscheinlich am Ende auch nicht mehr Zeit für Hobbies und Familie übrig... :)
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Sponskonaut »

hatuks hat geschrieben:Ich muß dazu sagen, daß mein erster eigener Computer, zu dem ich mich habe breitschlagen lassen, 1997 ein Laptop mit dem gigantischen Festplattenspeicher von 1 GB (!!!) war.
Ich glaube, bei mir war es ein, zwei Jährchen später, als ich meinen ersten Rechner bekommen habe. Damals wohnte ich mit einem Kumpel in einer WG, und kurz vorher hatte ich angefangen, kreativ zu schreiben. Zuerst auf einer alten Schreibmaschine, dann mit einer elektrischen, bis mich besagter Kumpel dann irgendwann darauf aufmerksam machte, dass man das auch viel bequemer mit einem Rechner tun könnte. Glücklicherweise hatte er sich schon lange mit der Materie beschäftigt und war in der Hinsicht schon ein "Nerd". Also hat er mir kurzerhand ein ausrangiertes Modell übereignet, mit dem ich dann meine ersten Gehversuche gemacht habe - was auch ganz erfolgreich verlief. Dann dauerte es nicht lange, bis ich mir meinen eigenen, besseren PC zulegte, dazu noch Internet-Anschluss mit 56k-Modem.

Obwohl ich elektrotechnische Ausbildung habe, hatte ich mich nicht gleich getraut, an der Kiste selbst zu schrauben, eignete es mir über die Zeit immer mehr an. Mittlerweile schraube ich selbst ganz gerne und würde schon behaupten, dass ich mich recht gut auskenne, was Hard- und Software betrifft. Jedenfalls holt man mich gerne, wenn PC-mäßig irgendwo Not am Mann ist. :D

Was ich kreativ am Rechner betreibe, ist zum einen meine Schreiberei (habe 2009 per "Book on demand" meinen ersten Roman veröffentlicht), ein bisschen Bildbearbeitung und dazu noch ein wenig Videoschnitt, wenn ich mal was per DVB-T mitgeschnitten habe. Dazu natürlich das "Übliche" wie ein bisschen Office usw.

Dieses Jahr hätte ich auch gerne mit Vollzeitschule zum PC- und Netzwerk-Techniker angefangen, allerdings kam kein Vollzeitkurs zustande, wesegen ich die Sache dann abgeblasen habe. Meine Elektroausbildung wäre jedenfalls Voraussetzung gewesen, was dann ganz gut gepasst hätte, aber wenn ich es mir recht überlege, hätte ich mir dieses kleine Hobby wahrscheinlich selbst ein bisschen kaputtgemacht, wenn ich es zum Beruf gemacht hätte.

Wie auch immer, das nur mal so als kleine Info zu meinem "Werdegang" in Sachen PCs. :wink:
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hatuks
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von hatuks »

Sponskonaut hat geschrieben:Was ich kreativ am Rechner betreibe, ist zum einen meine Schreiberei (habe 2009 per "Book on demand" meinen ersten Roman veröffentlicht), ein bisschen Bildbearbeitung und dazu noch ein wenig Videoschnitt, wenn ich mal was per DVB-T mitgeschnitten habe. Dazu natürlich das "Übliche" wie ein bisschen Office usw.
He, das ist ja interessant! Worum geht es denn in Deinem Roman? - Ich schreibe gerade an einem "Übungsroman" (Fantasy), weil ich für meine anderen Ideen (historisch) noch ziemlich viel recherchieren und auch sonst Vorarbeit betreiben muß und immer wieder gelesen habe, daß viele erfolgreiche Romanautoren erstmal 1-4 Romane für die Schublade geschrieben haben, bevor einer dann wirklich veröffentlicht wurde. Angeblich wird es ja mit jedem Roman einfacher. Und da ich nur im Alter von 14-16 einen sehr kleinen Roman geschrieben habe, dachte ich mir, etwas mehr Übung könnte nicht schaden. So merkt man ja auch, ob man wirklich lange genug durchhält und wo die Schwachstellen liegen. Also habe ich mich in den Hintern getreten und mir gesagt: Wenn du jetzt nicht mal anfängst, wird das nie was! Deshalb interessieren mich natürlich die Erfahrungen anderer Hobby-Autoren sehr.

Hast Du sofort per BoD publiziert oder es erstmal über Verlage oder Literaturagenturen versucht? Da ich einen Beruf habe, bei dem man erst sehr spät unbefristete Stellen bekommen kann (wenn überhaupt), und deshalb auch immer auf der Suche nach anderen Möglichkeiten bin, mit den Dingen Geld zu verdienen, die ich kann und gern tue, wüßte ich auch wirklich gern, wie gut sich BoD-Bücher verkaufen. An sich ist das ja eine sinnvolle Methode, nur so viele Exemplare zu produzieren wie nötig, aber dann hat natürlich auch keiner viel Interesse daran, professionell dafür Werbung zu machen, weil ja niemand viel Geld investiert hat, das wieder reinkommen muß. Wie sind denn Deine Erfahrungen damit? Kannst Du das Buch gut selbst vermarkten, hilft Dir BoD dabei, oder wie machst Du das?

Tut mir leid, das ist jetzt ein ganz anderes Thema. Sollte man dafür einen neuen Thread aufmachen bzw. gibt's schon einen?

Aber noch was zur Bildbearbeitung: Ich mache gern eigene Cover für meine DVDs. Hatte nur schon ewig lange keine Zeit mehr dafür. Dabei nervt mich, daß ich nicht dahinter komme, wie man Personen aus einem Bild sauber ausschneiden kann, um sie dann in ein anderes Bild einzufügen. Ohne es von Hand zu machen, meine ich, denn Ausschneiden war noch nie mein Ding: die Ränder sehen immer ziemlich angeknabbert aus. Bisher habe ich etwas großräumiger ausgeschnitten und dann die Ränder verwischt bzw. ausgeblendet. Aber irgendwie muß man sowas doch auch automatisiert hinkriegen können, oder?

Und noch eine Roman-Computer-Frage: Ich hätte immer gern Bilder meiner Figuren. Von den Gesichtern, meine ich. Da ich aber praktisch nicht zeichnen kann,habe ich gedacht, man kann das vielleicht mit einem guten Phantombildprogramm lösen. Kennt da jemand eine kostenlose oder halbwegs günstige Lösung?
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Sponskonaut »

hatuks hat geschrieben:Hast Du sofort per BoD publiziert oder es erstmal über Verlage oder Literaturagenturen versucht? Da ich einen Beruf habe, bei dem man erst sehr spät unbefristete Stellen bekommen kann (wenn überhaupt), und deshalb auch immer auf der Suche nach anderen Möglichkeiten bin, mit den Dingen Geld zu verdienen, die ich kann und gern tue, wüßte ich auch wirklich gern, wie gut sich BoD-Bücher verkaufen. An sich ist das ja eine sinnvolle Methode, nur so viele Exemplare zu produzieren wie nötig, aber dann hat natürlich auch keiner viel Interesse daran, professionell dafür Werbung zu machen, weil ja niemand viel Geld investiert hat, das wieder reinkommen muß. Wie sind denn Deine Erfahrungen damit? Kannst Du das Buch gut selbst vermarkten, hilft Dir BoD dabei, oder wie machst Du das?
Also, ich schreibe im Genre "Pop-Literatur" im Stil von Nick Hornby, der Brite müsste ja eigentlich ein Begriff sein. In meinem Buch geht es um einen Endzwanziger, der sich vermeintlich zwischen drei Frauen entscheiden muss... Wie gesagt, es ist Pop-Literatur mit einem sehr eingängigen Schreibstil, allerdings auch mit einer gewissen Tiefe, was die Zeichnung der Figuren angeht. Ich sag jetzt mal, das Ganze ist jetzt nicht so "seicht" wie anderes Sachen aus diesem Genre, hat aber natürlich auch seine lustigen Momente.

Verkauft habe ich bisher nicht unbedingt viel, muss aber auch zugeben, dass ich noch keine Eigenwerbung gemacht habe. :oops: Werde aber bald mal ein paar Aktionen starten, das habe ich mir vorgenommen. Zeitgleich arbeite ich aber schon am nächsten Roman, wobei der noch in den Kinderschuhen steckt.

Für BoD hatte ich mich schon entschieden, bevor ich mit dem Manuskript überhaupt fertig war. Irgendwie war es von Anfang an mein Ziel, alles selbst in die Hand zu nehmen und zu kontrollieren. BoD an sich ist auch schon wieder ein ganz spezielles Thema. BoD (und die Autoren, die auf diese Weise publizieren) werden immer noch ein bisschen belächelt, und man wird als BoD-Autor auch den Ruf nicht los, was qualitativ "Minderwertigeres" auf den Markt zu bringen als das, was "richtige" Verlage veröffentlichen. Das mag bis zu einem gewissen Grad auch stimmen, weil sich viele Autoren gar nicht die Mühe machen, ihre Werke von einem Dritten noch lektorieren zu lassen. Allerdings muss ich sagen, dass ich viele andere BoD-Autoren kenne, in deren Büchern von Rechtschreibung über Grammatik bis hin zur Interpunktion alles einwandfrei ist. Ich kenne da wirklich nur einen Fall, bei dem es in dieser Hinsicht übel aussieht.

Was das Geldverdienen angeht, brauchen wir bei BoD gar nicht darüber sprechen. Ich will das Thema jetzt nicht zu weit ausführen, nur soviel: Man sollte das Publizieren per BoD entweder als "Sprungbrett" verstehen oder einfach nur als Möglichkeit, sein eigenes Buch in den Händen zu halten. Verdienen kann man mit BoD nichts, und würde man es wollen, müsste man die Verkaufspreise so hoch ansetzen, dass niemand (schon gar nicht bei unbekannteren, neuen Autoren) Interesse hätte.

Was Werbung angeht, kann man bei den BoD-Verlagen optionale Promopakete dazukaufen - wobei man unter Autoren einhellig der Meinung ist, dass diese ohnehin nichts bringen und dazu noch einen Haufen Geld kosten. Was den Vertrieb eines Buchs angeht, kann man sein Werk mit ISBN-Nummer ausstatten und es damit überall verfügbar machen, und natürlich wird es in allen möglichen Online-Handlungen gelistet. Den Vertrieb (falls denn ein Buch bestellt wird) übernimmt dann BoD.
Aber noch was zur Bildbearbeitung: Ich mache gern eigene Cover für meine DVDs. Hatte nur schon ewig lange keine Zeit mehr dafür. Dabei nervt mich, daß ich nicht dahinter komme, wie man Personen aus einem Bild sauber ausschneiden kann, um sie dann in ein anderes Bild einzufügen. Ohne es von Hand zu machen, meine ich, denn Ausschneiden war noch nie mein Ding: die Ränder sehen immer ziemlich angeknabbert aus. Bisher habe ich etwas großräumiger ausgeschnitten und dann die Ränder verwischt bzw. ausgeblendet. Aber irgendwie muß man sowas doch auch automatisiert hinkriegen können, oder?
Was das Freistellen von Objekten und Personen angeht, wirst du kaum eine gescheite Möglichkeit finden, ohne selbst manuell Hand anzulegen. Die neueste Photoshop-Version hat eine recht gute Freistell-Funktion, allerdings bleibt es auch da nicht aus, manuell zu korrigieren.
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Daniel-Wells »

Eine sehr interessante Frage die uns da der Sponskonaut die ist gar nicht so leicht zu beantworten. [bigbiggrins]

Da ich oder Wir in diese Gesellschaft der Technik hinein geboren wurden, und Sie auch kennengelernt haben würde Ich für meinen teil sagen das es mir vermutlich schwerfallen würde auf PC (Konsole) oder das Internet zuverzichten.

Ich musste vor gut 10 - 15 Jahren mal 4 Wochen auf den Computer verzichten da er defekt gewesen war und das war schon echt sehr sehr hart.
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Alexslider »

Ich denke, die ersten Tage (Wochen) würde es schwer sein. Aber danach würde man sich vermutlich daran gewöhnen und andere Tätigkeiten finden um sich die Zeit zuvertreiben.
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Daniel-Wells »

Alexslider hat geschrieben:Ich denke, die ersten Tage (Wochen) würde es schwer sein. Aber danach würde man sich vermutlich daran gewöhnen und andere Tätigkeiten finden um sich die Zeit zuvertreiben.
Ich denke mal das es eine sehr sehr lange Zeit brauchen würde um sich daran evtl. zu gewöhnen. Da wir ja ziemlich abhängig sind von dieser Technik....
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von hatuks »

Also, ich LIEBE ja Computer und Internet und würde extrem UNGERN darauf verzichten. Es ist ja auch sehr praktisch, und wir haben uns im Alltag daran gewöhnt, diese Möglichkeiten zu nutzen. Zum Beispiel googelt man ja alles gleich mal. Sowas vermißt man schon schmerzlich, wenn man es nicht hat. Auch die Kommunikation über E-Mail würde ich sehr vermissen. Und schreiben macht mir am Computer (und mit netten Programmen) auch mehr Spaß als mit Stift und Papier. Aber ich verbringe manchmal auch ganze Tage, ohne den Computer einzuschalten, und fühle mich damit dann auch sehr wohl. Insofern glaube ich auch, daß es eher eine Frage der Zeit wäre, bis man sich wieder an die alten Informations- und Kommunikationswege gewöhnt hätte und mit den (viel) eingeschränkteren Möglichkeiten vorlieb nähme. Aber zum Glück müssen wir das im Moment ja nicht! :-)))
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Re: Könntet ihr auch ohne PC und Internet leben?

Beitrag von Sponskonaut »

Also, mittlerweile wäre ich auch schon sehr aufgeschmissen, wenich gar keinen Rechner mehr benutzen würde.

Mittlerweile hat es sich bei mir so entwickelt, dass der PC, respektive der Mac, quasi zur Schaltzentrale für viele Sachen geworden ist. Kommunikation läuft weitgehend über PC und die portablen Geräte, Filme und Musik werden hauptsächlich in die eigene Mediathek eingepflegt und per AppleTV ins Wohnzimmer gestreamt. Im Prinzip ist der Rechner der "Knotenpunkt", um den alles gesponnen ist. Und das funktioniert ziemlich gut.

Von daher kann ich guten Gewissens sagen, dass PCs und mobile Devices aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
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