Paywalls & "Bezahlseiten"

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Sponskonaut
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Paywalls & "Bezahlseiten"

Beitrag von Sponskonaut »

An dieser Stelle möchte ich mal ein Thema ansprechen, das im Netz immer wieder Wellen schlägt: Paywalls und andere "Bezahlseiten".

Wem das Ganze kein Begriff ist, der kann hier nachlesen, was eine Paywall ist. Im Grunde geht es jedenfalls darum, diverse Artikel hinter einer Wand zu verstecken und nur gegen Bezahlung lesbar zu machen - entweder durch optionales Bezahlen einzelner Texte oder eben gleich durch ein Abo.

Was haltet Ihr von diesen Online-Bezahl-Modellen? Nutzt Ihr solche Angebote oder kommt das für Euch gar nicht infrage?

Aktuell tobt das Thema bspw. mal wieder auf ComputerBase, wobei es hier aber anders gehandhabt wird. Dort kann man (so wie bisher auch) alle Inhalte auch ohne Abo kostenlos abrufen, bekommt aber im Bezahlmodell die Werbung ausgeblendet und profitiert von höherer Geschwindigkeit. Exklusiv-Inhalte bekommt man als Abonnent allerdings nicht geboten.

Nun kann ich generell die Argumente beider Parteien verstehen: Auf der einen Seite müssen die Autoren und Verlage natürlich Geld verdienen, auf der anderen Seite kann ich aber auch nachvollziehen, wenn jemand sich sträubt, für etwas zu bezahlen, das bisher immer kostenlos erhältlich war.

Grundsätzlich finde ich aber, dass die Verlage sich das selbst zuzuschreiben haben. Die ganzen Online-Angebote hat man immer als kostenlosen "Zusatz-Service" zu den Printausgaben angeboten, bis man eben gemerkt hat, dass das gedruckte Wort auf dem absteigenden Ast ist - zumindest was Zeitungen und Magazine angeht. Das Geldverdienen dann einfach auf die Online-Dienste umzuwälzen, kann einfach nicht funktionieren.

Bei ComputerBase ist das Ganze noch etwas anders gelagert, da es hier nie eine Printausgabe gegeben hat. Allerdings habe ich hier das Gefühl, dass die redaktionellen Inhalte immer stärker nachgelassen haben. Während es früher sehr ausführliche Tests gegeben hat, liest man jetzt primär Newsmeldungen (die in der Regel gute ein bis zwei Tage später erscheinen als auf anderen Seiten), und überhaupt scheint es so, als hätte man sich vom "Magazin" für Nerds, die tiefergehender an der Materie interessiert sind, zu einem Mainstream-Portal entwickelt, das (z.B. mit dem Schwerpunkt Mobile-Devices) die breite Masse und bestensfalls die Technik-Geeks ansprechen möchte. Dass sich die Mehrheit dann sträubt, auch noch für eine Seite zu bezahlen, deren Abonnenten nicht wirklich "Vorteile" genießen und außerdem keinerlei exklusiven Content bereitgestellt bekommen, ist sicherlich wenig förderlich.

Gehe ich jetzt mal von den großen Verlagen aus, dann fällt mir (in Sachen Qualität) beispielsweise immer wieder auf, wieviele Fehler und ungeschickte Formulierungen in so machen Artikeln vorhanden sind, sodass man sich ernsthaft fragen muss, von wem diese Inhalte erstellt und ob sie vor der Veröffentlichung überhaupt redigiert wurden. Auch das ist wahrscheinlich ein Kriterium, wenn es um die "Zahlungsunwilligkeit" der Nutzer geht, wobei der Hauptgrund sicherlich der ist, dass das Internet seit jeher das Medium ist, mit dem man sich "freie" Informationen beschaffen kann. Dass das Netz derart kommerzialisiert wurde, kam ja erst später.

Bislang suche ich Seiten wie Spiegel Online, FAZ oder ComputerBase noch mehr oder weniger regelmäßig auf, auch wenn ich mittlerweile immer weniger davon lese. Aber sollten all diese Dienste irgendwann auf bezahlte Inhalte umstellen, wäre das für mich kein allzu großer Verlust. Es gibt etliche Angebote von "ehrenamtlichen" Schreiberlingen, denen man noch anmerkt, dass sie mit Herzblut und ohne kommerziellen Hintergrund ans Werk gehen. Sicherlich muss man dann mehrere Quellen aufsuchen, weil die meisten dieser ausführlichen Seiten dann logischerweise fachspezifischer sind. Aber was unabhängige Tests und Berichterstattung angeht, ist man mit diesen "privaten" Angeboten meist besser bedient.
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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